3. Februar 2007

Sterbender Schwan

„Der sterbende Schwan“, dargestellt von der berühmten Maja Pliseckaja. Dieser Tanz wurde seit ihren jungen Jahren zu ihrem Markenzeichen.


Einst wurde Anna Pavlovas Auftritt als „Der sterbende Schwan“ im Jahre 1907 weltberühmt. Der Kampf mit aller Kraft gegen den Tod. 



"Als beste russische Ballett-Tänzerin gilt Anna Pawlowa (1881–1931), eigentlich Anna Matwejewna Pawlowa. Zu Weltruhm gelangte sie mit dem dreiminütigen Solo „Der sterbende Schwan“, der später von vielen anderen großen Tänzerinnen getanzt wurde. Der Erfolg der Pawlowa beruhte auf ihrer besonderen Grazie und ihrer ausdrucksvollen Gestaltungskraft, die das Publikum in ihren Bann zog.
Anna Pawlowa kam am 12. Februar 1881 in Sankt Petersburg (Russland) zur Welt. Ihre Mutter war die Waschfrau Ljubov Fjodorova Pawlowa, ihr Vater vielleicht der jüdische Bankier Lazar Poliakoff. Der Reservesoldat Matwej Pawlow, den ihre Mutter heiratete, ist nur ihr Stiefvater gewesen.
Die junge Anna trug nicht – was korrekt gewesen wäre – den Namen „Anna Matwejewna Pawlowa“, sondern nannte sich „Anna Pawlowna Pawlowa“. Letzterer Name erinnerte an einen mysteriösen „Pawel“, den Anna irrtümlich für den ersten Mann ihrer Mutter hielt und der angeblich gestorben sein soll, als sie erst zwei Jahre alt war.
Bereits in jungen Jahren träumte Anna von einer Zukunft als Tänzerin.
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Im Mai 1907 ging Anna Pawlowa auf die erste Tournee mit einer kleinen Truppe, die von dem russischen Tänzer und Choreographen Michel Fokine (1880–1942) geleitet wurde. Im selben Jahr choreographierte Fokine für Anna das Solo „Der sterbende Schwan“, das am 22. Dezember 1907 bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Sankt Petersburg uraufgeführt wurde. Mit diesem Solo war fortan der Name von Anna Pawlowna verknüpft. Die Musik hierzu schrieb der französische Komponist Charles-Camille Saint-Saëns (1835–1921).
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Einflussreiche Freunde Anna Pawlowas überredeten 1908 die Leitung des „Marientheaters“ dazu, dieser eine Tournee nach Helsinki, Stockholm, Kopenhagen, Prag, Dresden, Leipzig und Berlin zu erlauben. Der Erfolg dabei war überwältigend und wiederholte sich im darauf folgenden Jahr.
Nach ihrer Tournee von 1909 verließ Anna Pawlowa das „Marientheater“ in Sankt Petersburg, reiste nach Paris und schloss sich dem „Ballets Russes“ an, wo sie bis 1911 als Solistin und Partnerin des russischen Tänzers und Choreographen Vaclav Nijinski (1890–1950), der 1919 in geistige Umnachtung fiel, arbeitete.
(…)
Nach zwei Jahrzehnten, in denen sie fast ständig unterwegs war, fühlte sich Anna Pawlowa wie ausgebrannt. Im Januar 1931 verunglückte der Zug, mit dem die Kranke von Cannes nach Paris fuhr. Die Pawlowa blieb dabei zwar unverletzt, erkältete sich aber stark während der zwölf Stunden, in denen die Wagen ungeheizt blieben.
Bei der kurz danach gestarteten Abschiedstournee in den Niederlanden litt Anna Pawlowa an einer schweren Lungenentzündung. Die begnadete Tänzerin starb in den frühen Morgenstunden des 23. Januar 1931 im Alter von nur 49 Jahren in einem Zimmer des „Hôtel des Indes“ in Den Haag. Die Urne mit ihrer Asche wurde auf dem Friedhof „Golders Green Cemetery“ nahe ihres geliebten „Ivy House“ bestattet." Weiter

Auch die Schicksale anderer berühmter Tänzerinnen waren tragisch, wie bei Isadora Duncan.
"Duncan war die Wegbereiterin des modernen sinfonischen Ausdruckstanzes, entwickelte ein neues Körper- und Bewegungsempfinden, das sich am griechischen Schönheitsideal orientierte und setzte als Erste klassische Konzertmusik tänzerisch um. Als Gegnerin des klassischen Balletts versuchte sie, den Tanz der Antike wieder zu beleben.
Bereits als Zwölfjährige hielt Angela Duncan die Ehe für sinnlos. In ihren Memoiren schrieb sie später:
"Die Benachteiligung der Frauen machte tiefen Eindruck auf mich, und das Schicksal meiner Mutter vor Augen beschloss ich damals schon, mein ganzes Leben im Kampf gegen die Ehe zu verbringen: ich wollte für die Frauenemanzipation, für das Recht jeder Frau eintreten, Kinder zu gebären, wann es ihr beliebte..."
Schon als Kind lehnte Angela Duncan das klassische Ballett ab und entwickelte einen eigenen Tanzstil. Mit 16 Jahren änderte sie ihren Vornamen in „Isadora“ ab.
In Berlin verliebte sich Isadora Duncan in den britischen Schauspieler, Regisseur und Bühnenbildner Gordon Craig (1872-1966). Er wurde ihr Lebensgefährte, sie beglich seine alten Schulden und neuen Rechnungen und brachte 1906 die Tochter Deidre zur Welt. Nach einjähriger Liaison musste sie sich von ihm sagen lassen: „Es kann nicht ewig dauern“.
Bei ihren Auftritten zog Isadora Duncan ihr Publikum vom ersten Augenblick an in ihren Bann. Sie erschien vor einem großen blauen Bühnenvorhang, blieb lange unbeweglich stehen, näherte sich bei den ersten Takten der Musik mehr schreitend als tänzerisch der Rampe, hielt die Arme wie zur Bekrönung über den Kopf und wartete so lange, bis sie die Zuschauer in ihrer Gewalt hatte. Sie tanzte korsettlos und barfuß sowie in griechisch-römischen Gewändern, in Chiton und Tunika, die den Blick auf die entblößten Arme und Beine weitgehend freigaben.
Nach Gordon Craig wurde der französische Nähmaschinen-Erbe Paris Singer (1867-1932) von 1910 bis 1913 der Lebensgefährte von Isadora Duncan. Noch im ersten Jahr ihrer Verbindung brachte Duncan 1911 den gemeinsamen Sohn Patrick zur Welt.
1913 starben beide Kinder bei einem Autounfall in Paris. Ihr Chauffeur hatte vergessen, die Handbremse anzuziehen, als er ausstieg, um den in einer Kurve stockenden Motor zu reparieren. Das Auto stürzte in die Seine und die Kinder ertranken. Nach dem Tod ihrer Kinder begann Isadora Duncan zu trinken, wurde füllig und verlor ihre äußeren Reize. Sie scherzte resignierend: „Ich liebe Kartoffeln und junge Männer“.
1922 heiratete Duncan in Moskau den 26 Jahre alten russischen Dichter Sergei Jessenin (1895-1925). Er war Alkoholiker. Von ihren drei Kindern starb ein Sohn kurz nach der Geburt.
Duncan starb mit 50 Jahren. Als sie mit einem Begleiter in einem offenen Amilcar in Nizza spazieren fahren wollte, verfing sich ihr langer roter Seidenschal, den sie um ihren Hals geschlungen hatte, vor der Abfahrt so unglücklich in den Radspeichen des Sportwagens, dass ihr der scharfe Ruck bei der Anfahrt des Wagens das Genick brach. Duncan wurde dabei aus dem Auto gerissen und noch ein paar Meter mitgeschleift. Sie war auf der Stelle tot. Ihre Lebensgeschichte wurde 1968 in dem Streifen „Isadora“ mit Vanessa Redgrave in der Hauptrolle verfilmt." Weiter
Über berühmte Ballettänzetinnen in: Königinnen des Tanzes

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

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wundervoll auch
margot fonteyn:

http://www.youtube.com/watch?v=D55WaK8Og1A


w.

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