31. Mai 2007

Romy Schneider

Magda Schneider sagte über ihre Tochter: "Sie ist am Leben gestolpert!"

Ingrid Zore, die Romy Schneider beim letzten Film begleitet hatte: "Sie war eigentlich ein einsamer Mensch. Sie hat immer nach Wärme gesucht, nach Liebe gesucht."

 Zitate sind dem Buch von Bettina Dahse " Romy. Ich hätte Ihnen so gern noch was gesagt..." (2002) entnommen.

Am 29. Mai vor 25 Jahren starb eine meiner Lieblingsschaupielerinnen - Romy Schneider.Sie war diejenige, die aus Liebe zu Alain Delon nach Frankreich zog, diejenige, die französische Sprache erlernte und im fremden Land zum Filmstar wurde. Alain Delon war ihr langjähriger Verlobter und eines der Gründe für ihren frühen Tod. Er hat in diesem Jahr in Cannes alle daran erinnert, seine Freundin zu bedenken. Sie wurde mit Applaus geehrt.

Bild von Romy Schneider

"Während der Dreharbeiten zu "Christine" (1958) hatte sie den französischen Nachwuchsschauspieler Alain Delon kennen gelernt und sich in den Frauenschwarm verliebt. In ihrer neuen Wahlheimat sucht sie ihr Lebensglück und den künstlerischen Neuanfang. Bei der Entwicklung zur Charakterschauspielerin hilft ihr der Starregisseur Luchino Visconti. Gemeinsam mit Alain Delon steht sie in Viscontis Inszenierung des Theaterstücks "Schade, dass du eine Dirne bist" auf der Bühne - und wird gefeiert. Auch auf der Leinwand stellt sie in den folgenden Jahren ihr vielseitiges schauspielerisches Talent unter Beweis. Sie arbeitet mit Regie-Ikonen wie Orson Welles ("Der Prozess" 1962) oder Bertrand Tavernier ("Death Watch - Der verkaufte Tod" 1979). Doch ihr Lieblingsregisseur ist Claude Sautet, mit dem sie im Lauf ihrer Karriere fünf Filme dreht, darunter "Die Dinge des Lebens" (1969) und "Das Mädchen und der Kommissar" (1970).
(...)
Ihrem beruflichen Erfolg stehen immer wieder Niederlagen in ihrem Privatleben gegenüber. Dank Delon hatte sie in Frankreich schon früh ein neues Zuhause gefunden. Doch die Beziehung zu ihm zerbricht 1963 nach fünf Jahren Verlobung, als er sie für seine schwangere Geliebte sitzen lässt. Romy flüchtet sich in die Ehe mit dem deutschen Schauspieler und Regisseur Harry Meyen. Bald schon hat sich das Paar auseinander gelebt. Es folgt die Scheidung. 1976 heiratet sie erneut: ihren ehemaligen Privatsekretär Daniel Biasini. 1981 wird auch diese Ehe geschieden. Im selben Jahr trifft Romy ein schwerer Schicksalsschlag: Ihr Sohn David aus der Ehe mit Meyen kommt bei einem Unfall ums Leben. Der 14-Jährige war auf die Spitzen eines eisernen Gartenzauns gefallen und daran verblutet. Der Tod ihres Sohnes stürzt sie in eine schwere Krise. Körperlich ist sie nach einer Nierenoperation noch schwer angeschlagen, da folgt der psychische Zusammenbruch. Trotzdem arbeitet sie weiter. Ihr letzter Film wird "Die Spaziergängerin von Sans-Souci" (1982) an der Seite von Michel Piccoli." Weiter lesen

Die Berührbare
"Ihr Todestag, der 29. Mai 1982, ist nur ein Datum. Denn eigentlich ist Romy Schneider unsterblich. Ihr Lebensdrama und ihre Leinwandkunst verschmolzen zu einer Legende. Lars-Olav Beier würdigt Deutschlands letzte große Diva." Weiter lesen im Spiegel
"Gut, dass es ihre Filme gibt. Denn wollte man nach dem gehen, was so mancher über Romy Schneider sagte und schrieb, worauf würde sich unser Bild von ihr wohl gründen: auf dem ideologischen Feminismus einer Alice Schwarzer, die in ihrem Werk natürlich nichts anderes zu sehen vermochte als „Männerfilme“? Oder auf der Verklärung dieser deutschen Diva, die in den 50er Jahren zu einer Fluchtfantasie namens „Sissi“ avancierte und es später zum Star in Frankreich brachte? Nein, schauen wir uns ihre Filme wie „Gruppenbild mit Dame“ an, oder „Nachtblende“, oder ihren letzten Auftritt als „Spaziergängerin von Sans-Souci“, dann sehen wir Romy Schneider in all ihrer Verletzlichkeit und in all ihrem Fieber.
(...)
Vielleicht gab es und gibt es keinen zweiten deutschen Filmstar, dem der Druck von Publikum, Produzenten und Konkurrenten so nah ging wie ihr. Klaus Kinski leitete die an ihn gestellten Erwartung einfach um in einen Strom energetischer Egomanie - Hannah Schygulla kanalisierte sie in das Elitebewusstsein der Fassbinder-Trutzburg. Romy Schneider aber litt buchstäblich und brauchte Hilfe, von verwegenen Typen wie Alain Delon oder durch Alkohol und Tabletten, was wahrscheinlich auch zu ihrem frühen Tod führte.(...)" Link

Als sie starb, ging A. Delon nicht zum Begräbnis. Er trauerte um sie privat. Aber seinen wirklichen Schmerz teilte er in seinem Abschiedsbrief "Adieu ma Puppele" der ganzen Welt mit, indem dieser Brief in "Paris Match" erschienen war.
"Lange sitzt Alain bei ihr, seiner Frau. "Du trägst eine lange Tunika, schwarz und rot, mit Stickereien auf dem Oberteil. Es sind Blumen, glaube ich... Ich sehe Dich schlafen. Man sagt mir, Du seist tot... und ich schreie, während Du Dich ausruhst, und ich weine, ganz nah bei Dir... Ich sehe Dich an, noch und noch. Ich kenne Dich so gut und so genau. Ich weiß, wer Du bist und warum Du tot bist. Dein Charakter, wie man sagt. Ich antworte ihnen, den anderen, daß Romys Charakter eben ihr Charakter war. Das ist alles. Laßt mich in Ruh... Wir waren von derselben Rasse, mein Püppchen, wir sprachen die gleiche Sprache. Aber ich, ich bin ein Mann. Sie können uns nicht verstehen, die anderen;. Und wenn man eine Frau ist wie Du, können sie nicht begreifen, daß man daran sterben kann.
Davids Tod hat nur den Rest gegeben... Mein Püppchen, ich schaue Dich immer wieder an, immer wieder. Ich will dich mit meinen Blicken verschlingen und Dir immer wieder sagen, daß Du nie so schön und so ruhig warst. Ruhe Dich aus. Ich bin da..."
 Aus: Bettina Dahse " Romy. Ich hätte Ihnen so gern noch was gesagt..." (2002)

In den nächsten Tagen wird sie auch in 2 bemerkenswerten Filmen, die das Schicksal der jüdischen Bevölkerung im 2. Weltkrieg schildern, zu sehen sein:

06.06.07 00:20-02:10 ARD Die Spaziergängerin von Sans-SouciÜber den Film
Beeindruckendes bei diesem Film war:
"Romy spielt eine Doppelrolle. Romy starb bevor sie diesen Film ins deutsche synchronisieren konnte. Sie widmete diesen Film ihren verstorbenen Mann Harry Meyen und ihrem Sohn David."

11.06.07 01:20-02:55 ARD Le Train - Nur ein Hauch von GlückÜber den Film

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