7. Juni 2007

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Wenn ich nicht schlafen kann, setze ich mich hin und schreibe. Es schreibt sich von alleine. Nach dem Aufwachen am nächsten Morgen ist das Ergebnis für mich immer wieder überraschend.


Draußen regnet es. Nach dem Konzert sind wir unter dem Sommerregen glücklich Hand in Hand nach Hause geeilt… Ich habe es geschafft, alle Fenster zu schließen, bevor das Parkett unter ihnen nass wird. Ein Dachgeschoss hat aber seine Vorteile. Man hört den Regen so nah an den Fensterscheiben klopfen, dass man das Gefühl hat, unter einer durchsichtigen Kuppel zu leben, gleich dem Himmel ausgesetzt…

Jazz erklingt entfernt aus dem Wohnzimmer. Mein Mann spielt für mich, während ich mich fürs Bad vorbereite… Das Wasser fließt langsam und beruhigend und füllt mit seinen Klängen das halbdunkle Badezimmer… Meine Füße lasse ich am Badrand sitzend vom Wasser bereits kitzeln… Es flackert an der Wand kriechend ein Schatten, der Schatten einer ungewöhnlich sanft riechenden Kerze… Ich spiele mit dem Schatten und erhebe meine Hände, während ich mein glitzerndes grünes Oberteil ausziehe. Ich spiele mit dem Mann, indem ich durch den Korridor barfuß gehe. Nur nasse Stellen am Boden werden in einigen Augenblicken an mich erinnern, wenn ich wieder im Bad verschwunden bin. Er sieht mich an und hört nicht auf zu spielen. Ich schaue ihn an, mein Oberkörper ist frei, meine Haut ist von Wasserdampf feucht, ich ziehe den unnötigen Rest langsam aus und es schleicht meine Beine nach unten zum Boden… Ich gehe an ihm vorbei, und rieche von hinten an seinem Haar, seinem nach sommerlichem Regen nass riechenden Haar und bemerke nicht, wie er es schafft, mit einer Hand die Melodie weiter zu führen und mit einer anderen mich zu streicheln. Er kennt meinen Körper bereits fast auswendig, jede meiner Schwachstellen und schafft es innerhalb von wenigen Sekunden die Flamme nicht nur im Bad, auch in mir langsam zu erhitzen… 

„Das Wasser wird bald überlaufen",- flüstere ich ihm zu und streichle im Weggehen seine Wange… Nur ganz kurz berühre ich mit meinen Lippen seine… 

Langsam steige ich in das Bad; es fühlt sich so an, als ob hunderte von Männerhänden meinen Körper liebkosen würden, das Wasser umarmt mich, ich tauche unter, das Wasser dringt in mich ein…

Samstag, 02. Juni 2007, Nacht.

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