24. Juni 2007

Danksagung


Bild: Norden Deutschlands, Sommer 2004

Gibt es irgendwelches Mittel gegen Erinnerung? Nein, sowas gibt es nicht. Wenn man unerwartet erfährt, dass jemand, der dich mochte, dich küsste und mit dir war, heiratet, bekommt man einen Stich irgendwo im Innern. In einiger, vielleicht auch kurzer Zeit, freundet man sich mit dem Gedanken an. Man verdrängt es und wünscht der Person trotz allem viel Glück. Wenn man auf einmal ein Bild von seiner Hochzeit sieht, bekommt man einen noch tieferen Stich… Besonders dann, wenn man dich nur für eine Affäre hielt, geheim von allen anderen, über Monate hinweg, wenn man dich verlässt, ohne dir ein Wort zu sagen und du später verstehst, was für ein verdorbenes Spiel es war und dass es das letzte Mal war. Wieso ist menschliches Gedächtnis nicht löschbar. Wieso kommt alles hoch, wenn man das nicht erwartet und für abgeschlossen hält.

Das sind aber nur meine Gedanken heute. Morgen werde ich keine Sekunde mehr darüber verlieren und all die „(Neu)Erwerbungen“ von denjenigen, die man mochte oder liebte, eigentlich gefühllos und kalt betrachten. Die neuen Frauen kann ich leider nur bemitleiden. Wenn ihr Partner untreu war, wird sich dies irgendwann wiederholen, er wird den Kick des Verbotenen brauchen.

Die Position einer Geliebten prägt den Rest des Lebens solch einer Frau entscheidend, besonders wenn es leider nicht beim Einzelfall verblieb. Sie sind also offensichtlich anders, als diejenigen, die man heiratet. Man findet sie attraktiv, man verbringt mit ihnen gerne schöne Stunden, vertraut ihnen Misserfolge und Ängste an. Man benimmt sich mit ihnen aber trotz allem anders, denn man kann ihnen ohne Gewissensbisse weh tun. Noch besser ist es, wenn die Geliebte auch noch den Verstand vorzuweisen hat und nicht nur lange Beine. Interessant ist nur, wie und was entscheidet, dass man zu einem oder zum anderen Typus Frau gehört. Wenn man bereits zu einem „anderen“ geworden ist, ist es fast unmöglich, dem Mann, der dich später nicht nur für Geliebte, sondern auch zur Frau haben möchte, überhaupt zu vertrauen und eine normale Beziehung zu führen. Dieser Mann müsste das bereits geschundene Herz solcher Frau viel mehr erobern, als es der Normalfall wäre. Einer solchen Frau müsste man fast beibringen, dass sie wieder lieben könne und sie nicht nur Sexobjekt sei.

Einfach nur meine Gedanken, ausgelöst durch ein einziges Bild. 

An dieser Stelle würde ich aber gerne all jenigen danken, die mir das Herz brachen, die meinen Verstand und die Seele gef---t hatten und mich dadurch dazu brachten, Gedichte und Geschichten zu schreiben und eine Lyrikerin zu werden. Ohne sie wäre ich nicht ich heute. Danke und fahrt damit zum Teufel! Wir sehen uns in einem anderen Leben!

Eure A.

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