13. Juli 2007

Sonett 52

Ich fand dieses Gedicht mehr als nur schön... Danke an jemanden dafür...

Sonett 52

von William Shakespeare (übersetzt von Karl Kraus)

Dem reichen Manne gleich’ ich, der im stillen
den Schlüssel führt zu den geheimen Schätzen,
die er dem eignen Blick nicht will enthüllen,
daß nicht Gewöhnung stumpfe das Ergötzen.

Darum sind seltne Feste so begehrt,
die glänzend doch das ganze Jahr bescheinen,
wie durch Juwelen von besondrem Wert
gemehrt der Glanz wird an den andren Steinen.

So wahre ich dich in dem Schrein der Zeit,
wie Festgewand dich sorgsam zu verschließen,
um, wenn es Zeit ist, deine Herrlichkeit
in der Enthüllung gänzlich zu genießen.

Gesegnet bist du, der die Lust mir weckt,
wenn offen du – mein Hoffen, wenn verdeckt.
Unter diesem Link kann mann viele verschiedene Versionen der Übersetzungen vorfinden. Interessant.

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