26. September 2010

Die nackte Pest

* * *
Die Wolke wollte deinem Geiste hören.
Sie ließ dich ruhen, gleich in ihrem Bett.
Das Laken diente als der Fallschirm gegen Träume,
Die aus dem Nichts beharrten in dein Netz.

Die Nacktheit ist bedeckt von Spinnenweben,
Als Morgen dich aus Wonne schreckend weckt.
Der Tag bricht an, und auch die Woche eilend.
Die Kälte menschliche verglüht, du Herz.

Du strebst zum Fremden und zum Neuen,
Verlierst dabei an Federn, Mensch.
Am Ende fliegst du zu der Wolke wieder träumvoll
Und bittest sie um Schutz vor dieser Pest.

20.09.2010




* * *
Ich flüstere - du schreist die Sterne an.
Bin frei - du bindest mich an Himmels Tore.
Die Küsse Anderer - sie schmecken nicht nach mir,
Bloß Rauch, Bier, Menthol.
Ich fliehe, werfe Kleider fort.
Bin nackt - du immer angezogen.

26.09.2010

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