24. Oktober 2011

Fieber

Sie hat es, sie hat es wieder. Wenn man etwas Frische nimmt, bekommt man Fieber geschenkt. Sich dem Bett widmen, das Kissen glühend einatmen, schlafen, nicht klagen, sich den Visionen der Hitze schenken.

Ein Gedicht, das bereits vor einem Jahr entstand, passt g'rade...

Fieber
 
Ich gebe einen Löffel Salz
Anstatt des Süßstoffs zu dem Kaffee.
Mein coffeiner Gott, weck mich aus dieser Trance,
Weis gleich den Weg aus dem urtristen Wahnsinn.

Der Morgen beißt die Wangen violett.
Er färbt den Tod,
Er bleicht die Felder leise.
Wenn jener Zug mich traurig wegfährt
Oder umbringt, umwirbt, umsorget, streichelt,
Zerfalle ich zum Staub meiner Selbst,
Wie ein benutztes, bleiches Stückchen Kreide.

04. November 2010


und etwas Neues...


April

Als ich die Traurigkeit jagte,
Biss sie sich fest in meinen Hals.
Sie kostete von teuren Säften
Und nahm dem Leben letzten Halt.

Als mich die Traurigkeit jagte,
An einem Samstag im April.
Da lag ich irgendwo im Schatten -
Der Körper blutlos, leer und wirr.

23. Oktober 2011

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich liebe diese triste Atmosphäre in deinen Gedichten. Alles scheint so ungeschminkt.

Herzlichst,
Sarah

Svetla hat gesagt…

Ich mag dieses sehr!