13. September 2012

Geschmack

Gestern war ein komischer Tag. Unter 500 Juristen verloren und doch sichtbar, ob nur der Länge der Beine in dem kleinen Dunkelblauen wegen. Das Rote des Weines an meinen Händen, wie Blut, unabsichtlich verschüttet von jemandem Nebenstehenden im wilden Tanzen. Die Menge teilte sich darauf, wie das Rote Meer, als ich durch sie ging und nach Toiletten suchte. Strenge, schöne, elegante, intelligente, von mir oft zu Unrecht verhasste Juristen waren da und sie berührten mich zufällig im Vorbeigehen. Hand, Schulter, Bein, Bauch. Ich habe mir vorgestellt, wie man von mir bei jedem Berühren den jenigen Teil entrissen hätte; wenn ich endlich am Ziel angekommen wäre, wäre nichts mehr von mir geblieben. Ob sie dachten, dass ich mich übergeben hätte. Ist es aber ab irgendeinem Augenblick im Leben nicht mehr gleichgültig, was man über dich denkt und wie dein rot beflecktes Jackett aussieht? Ich habe riskiert und vielleicht sogar in Kauf genommen, mir bei dem kalten Wetter den Abend lang draußen den Tod zu holen.

Den Geschmack des Lebens spüre ich heute in meinem Hals beim Schlucken. Bitter schmeckt es. Seltsamer Weise ist es irgendwann gleichgültig, ob man krank oder gesund ist. Man steht auf, die Augen wollen noch paar Sekunden aus der Dunkelheit nicht geöffnet werden. Dann reißt sie die Wirklichkeit auf und lässt nicht mal blinzeln, wie bei "Clockwork Orange". Ich sehe alles, mehr, als ich möchte. Schon immer war es gewesen. Die Anderen denken, dass wenn meine Lippen schweigen, ich Jeniges nicht verstehe und nicht weiß. Wie dumm von ihnen.

Was ich mir wünsche? Ich weiß es nicht mehr. Den Schlaf und nicht mehr aufwachen müssen. Es waren früher so viele Wünsche, so viele Träume und Erwartungen. Was ist davon geblieben? Warum ließ ich mir die Träume nehmen? Sie wurden vergewaltigt. So fein geschah es, mit solcher Lüge. Es ist das Wort, das am treffendsten beschreibt, was man mit mir getan hatte. Vergewaltigt. Ich will vergessen werden und ich will selbst vergessen. Orte, Namen, Leben.

Es gibt jedoch Musik. In regelmäßigen Abständen hinterlässt mir ein Unbekannter ein Musikstück. Immer in einem neuen Versteck.


XXYYXX "About You"


Malka Ingedashet "Under your Eyes" (Übersetzung)



Death Cab For Cutie "I Will Possess Your Heart"

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